ermöglicht durch

Logo #gkb2020

Vorstudie MortAlive

Über die Nutzung der wissenschaftlichen Basis und den Einbezug der sich in Entwicklung befindenden Schneiseil-Technologie wird in der Vorstudie MortAlive nun erstmalig eine Planungsarbeit für die möglicherweise weltweit erste grossangelegte Pflege eines Gletschers zum Erhalt eines Süsswasserspeichers erstellt. Die Vorstudie kann nur dank dem Engagement der Graubündner Kantonalbank entstehen. Aus dem Jubiläumsprojekt #gkb2020 wird diese Studie finanziert.

Natürliche Rahmen­bedingungen

Jeder Gletscher wird von vielen unterschiedlichen natürlichen Einflussfaktoren beeinflusst. Alleine schon bei der meteorologischen Ausgangslage muss zwischen den Luft-, Schnee- und Eistemperaturen, der lang- und kurzwelligen Strahlungsbilanz, verschiedenartigen Niederschlägen und stark variablen Windsystemen unterschieden werden. Doch auch die Hydrologie (Abfluss und Wasserhaushalt), Topographie und Geologie sind wichtige Teilaspekte. Die im Zusammenspiel aller genannten Einflussfaktoren resultierenden Naturgefahren sind bei einem Gletscher von grosser Bedeutung. Im ersten Teil der MortAlive Vorstudie werden die relevanten natürlichen Rahmenbedingungen aufgezeigt.

Bauplanung

Im zweiten Teil der Studie werden wichtige Vorarbeiten für die Bauplanung erörtert. Insbesondere der Schmelzwasserrückhalt und die davon abhängende Wasserlogistik sind von zentralem Interesse. Sechs bis sieben Schneiseile sind für MortAlive vorgesehen die auf Höhe der Bovalhütte über den Gletscher gespannt würden und auf einer Fläche von ca. 1 km2 den Gletscher ununterbrochen mit Schnee zudecken würden. Für die Bauplanung bedeutet dies, dass die Anordnung der Schneiseile und die dazu notwendigen Fundationen geplant werden müssen.

Ausrüstung – Auslegung

Im dritten Teil geht es um die Spezifikation der Anlage selbst. Wasser- und Luftleitungen müssen dimensioniert, Druckluft muss damit erzeugt und die Schneiseile auf die zu ermittelnde Anzahl Düsen ausgelegt werden. Gleichzeitig müssen auch die Schnittstellen zwischen allen Teilsystemen klar definiert werden.

Betrieb, Kosten, Unterhalt und Bewilligungs­verfahren

Auch hinsichtlich Betrieb, Kosten und Unterhalt gilt es besondere Herausforderungen zu meistern, denn das MortAlive Projekt macht nur Sinn, wenn man es von Anfang an auf eine Projektdauer von mindestens 30 Jahren auslegt. Sowohl Finanzierung wie auch Betrieb müssen deshalb sorgfältig überlegt werden. Das zu definierende Bewilligungsverfahren muss dem hohen Schutzgrad der einmaligen Gletscherlandschaft rund um den Piz Bernina Rechnung tragen. Dies kann nur gelingen, wenn auch sämtliche Aspekte zur Nachhaltigkeit miteinbezogen werden.

Downloads

Schlussbericht Mortalive PDF (14MB)
Zusammenfassung Mortalive PDF (1.4MB)
Schlussbericht Glaziologie MortAlive PDF (2.5MB)